Die beliebte Sonderschulrektorin Marie-Luise Reif von der Schule am Martinsberg, kurz SaM genannt, geht in den Ruhestand.
Die Verabschiedung von Marie-Luise Reif, Sonderschulrektorin am privaten sonderpädagogischen Förderzentrum Naila „Schule am Martinsberg“ war geprägt von großer Dankbarkeit und auch von Wehmut. Mit Marie-Luise Reif geht eine Kämpferin für die Mädchen und Jungen, denen im Leben nicht alles zufliegt, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, weder beim Lernen noch im Sozialen. Dass es emotional werden würde, war wohl vielen klar. Tränen, ob nun verstohlen aus den Augenwinkel gewischt oder auch offen kullernd, gehörten dazu, aber auch ganz viel Dank, Anerkennung und Respekt gegenüber der Leistung von Marie-Luise Reif, die von ihren 44 Jahren Lehrerin 39 Jahre an der SaM verbrachte und davon 21 als Schulleiterin. Dr. Thomas Mück-Rönsch von der Regierung von Oberfranken sprach vom Ende einer beruflichen Ära, vom Ruhestand einer Lehrerin, die ihren Beruf mit großen Engagement ausgeübt hat, für die der Job nicht nur Job war. „Sie haben einen richtig guten Job gemacht, der Berufung war“, betonte Mück-Rönsch, der Marie-Luise Reif Innovation, Diplomatie, Ideenreichtum und unendlich viel Einsatzbereitschaft bescheinigt. Für 1. Bürgermeister Frank Stumpf betonte, dass es eine Ehre sei, zu den Gästen zu zählen. „Sie haben hier viel erlebt, aber sie waren stets allen Situationen gegenüber so offen wie ihr Cabrio Saab, sie hielten stets auch ihre Tür offen, für die Kinder wie auch Kollegen“, bilanzierte der Bürgermeister und wusste, dass es Marie-Luise Reif stets gelungen ist, die vielen Fäden zusammenzuführen. „Das kriegen wir schon“, lautete der stete Spruch. Zugleich hofft Frank Stumpf, dass das Cabrio mal wieder den Weg über die B173 nach Naila fahren möge. Stumpf dankte auch im Namen von Landrat Oliver Bär fürs Engagement. Geschäftsführender Vorsitzender des Diakoniewerks Martinsberg Gerhard Selbmann wusste um die Wertschätzung der Schulleiterin. „Da braucht man nur den Blick durch die Aula schweifen lassen, all die Menschen sind wegen ihnen, für sie gekommen.“ Selbmann sprach vom Verlust einer ganz wichtigen Ratgeberin, wenn er auch den Ruhestand gönne. „Auch sind sie eine ganz hervorragende Spendensammlerin, haben unendlich viel für die Schule, für ihre Schule getan“, betonte Selbmann und auch, dass Marie-Luise Reif die Schule zu einem breit aufgestellten Förderzentrum geführt habe. „Neben den schulischen Inhalten lagen ihnen auch die Gebäude, die Freiflächen am Herzen, Projekte zur Gestaltung fanden Umsetzung“, erinnerte Selbmann und betonte, dass Marie-Luise Reif ein Glücksfall für ihre Schule war. „Man spürt ihre Liebe zu den Kindern und man weiß, um die wertschätzende Chefin, die stets ein offenes Ohr für Kolleginnen und Kollegen hat.“ Selbmann dankt für das bleibende Wirken der Schulleiterin.
Das letzte Wort an diesem Abend gehörte Marie-Luise Reif, die symbolisch den Staffelstab an ihren Nachfolger, den bisherigen Sonderschulkonrektor Christopher Schädla übergab und viele Worte des Dankes an ganze besondere Menschen richtete, an viele schöne oder lustige Erlebnisse, an „Gänsehautmomente“ erinnerte, aber auch nach vorn blickte. „Mir werden alle Kollegen fehlen, der Zusammenhalt, das Lachen im Lehrerzimmer, das Pläneschmieden, Projekt, die Schüler, Gespräche, Sorgen, Erfolge, mein Zimmer und mein Klassenzimmer, die ich nun räumen muss, alles was die SaM eben ausmacht“, fasst die Schulleiterin zusammen und versichert zugleich, dass sie freudig und erwartungsvoll in die Zukunft schaue, auf das, was nun das Leben bringen werde. „Mein Garten schreit nach mir, ich beschäftige mich mit altem Wissen der Kräuterheilkunde, mal schauen, ob ich mich als Allergikerin zu Selbstversuchen entscheide“, meint sie schmunzelnd und auch, dass sie einen Vespa-Club Chapter Dörfles gründen werde. „Mein Leben beginnt jetzt dort, wo die Zeit egal ist.“ Dann war Raum und Zeit für persönliche Worte in geselliger Runde bei einem gigantischen Büfett in einer großartig dekorierten Turnhalle, die als solches fast nicht mehr wieder zu erkennen war – für eine besondere Frau, einer Schulleiterin mit viel Herz. Die Verabschiedungsfeier hatte mit einem Gottesdienst durch Pfarrer Detlef Pötzl, Teuschnitz, begonnen. Auch er wusste von Marie-Luise Reiff als Lehrerin aus Leidenschaft und dem Wissen, dass die Verbundenheit zur Schule bleiben werde.
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