Projekt „Ballon“ mit Günter Wetzel im Museum Naila

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Der 45. Jahrestag der Ballonflucht im September 2024 ist Anlass des Projekts „Ohne mich, oder doch mit mir?- (K)ein Leben in der DDR“. Entwickelt und durchgeführt von der Gedenk- und Begegnungsstätte Amthordurchgang Gera. Sie ist ein historischer Erinnerungsort des geschehenen Unrechts in der SED-Diktatur. In einem sechstätigen Workshop erweitern Schülerinnen und Schüler ihr historisches Wissen zum Thema Flucht in der DDR an einem besonders spektakulären Beispiel. Am 16. September 1979 gelingt den Familien Strelczyk und Wetzel mit einem, von ihnen, selbst gebauten Heißluftballon die spektakuläre Flucht von Thüringen über die innerdeutsche Grenze nach Naila. Die geglückte Ballonflucht sorgte international für Aufsehen. Für die Staatssicherheit der DDR war dieser Propagandaerfolg des Gegners eine schmerzliche Niederlage. Klassen aus den Gymnasien in Pößneck, Gera, Naila und dem Reichard-Gymnasium Lobenstein, das den Septembertermin gewählt hatte, nehmen daran teil. Das Projekt läuft noch bis Mitte November. Mit Dokumenten aus seinem Archiv zur Dokumentation Ballonflucht ´79 ist das Museum Naila eingebunden. Das Programm ist vielseitig.

Günter Wetzel, Erbauer des Ballons, Hermann Spörl, Zeitzeuge und Wolfgang Brügel, Leiter des Museumsarchivs, gestalten das Programm mit Antworten auf Fragen: Wie man die Enge der Plattform von 1,40 m x 1,40 m für acht Personen aufteilt? Was geschah nach der Landung? Wie gestaltete sich die Willkommenskultur in Naila? Die Rolle der STASI? Für die Schüler blieb keine Frage unbeantwortet. Günter Wetzel begleitet das Projekt zusammen mit den Leiterinnen der Gedenkstätte Gera, Nicole Schönherr-Trenkmann und Pauline Leopold, von Anfang an. Sein umfangreicher Vortrag über die Beweggründe der Flucht, den Bau des Fluchtgeräts und die Flucht an sich, bildete die Informationsgrundlage für die Erkundung vor Ort am Landeplatz auf dem Finkenflug bei Naila und auf dem Startplatz in Oberlemnitz bei Lobenstein. Mitte Oktober findet der nächste Workshop mit einer Klasse aus Gera statt.