Großprojekte im Klärwerk Selbitztal sind abgeschlossen: Abwasserverband Selbitztal investiert zwei Millionen Euro in Kläranlagen-Optimierung

Latest News

Drei Großbaumaßnahmen setzte der Abwasserverband Selbitztal um: Sanierung des Hauptsammlers, Sanierung und Optimierung der Belebungsbecken und nun die Sanierung des Rohschlammpumpwerks, sodass unterm Strich in den vergangenen zwei Jahren rund zwei Millionen Euro in Sanierung und Optimierung der Kläranlage geflossen sind. „Alles Maßnahmen und Investitionen, um die Anlage für die Zukunft fit zu machen“, betont der Selbitzer Bürgermeister Stefan Busch, derzeit Verbandsvorsteher vom Abwasserverband Selbitztal.

Geschäftsführer Alexander Mosena erinnert, dass die Vorgängerin Barbara Denzler die Sanierung des Rohschlammpumpwerkes noch auf den Weg gebracht habe. „Vieles ist in Eigenleistung erbracht worden.“ Der Geschäftsführer erläutert, das eine ordnungsgemäße und zuverlässige Reinigung der Abwässer der angeschlossenen sieben Mitgliedsgemeinden die ureigene Aufgabe der Kläranlage sei und in der Kläranlage das ankommende Abwasser die mechanische, biologische und chemische Reinigungsstufe durchlaufe, bevor es als gereinigtes, sauberes Wasser wieder in den natürlichen Wasserkreislauf fließt. „Das Rohschlammpumpwerk gehört zur mechanischen Reinigung“, erklärt Mosena und ergänzt, dass sich der Klärschlamm im Vorklärbecken absetzt und mit einem Räumschild in die Trichterspitzen hineintransportiert werde. „Von dort aus wird der Schlamm in die Faultürme gepumpt, wo der Schlamm ausfault und dabei Faulgas entsteht, das wir zur Eigenenergieerzeugung nutzen“, erläutert der Geschäftsführer. Der Rohschlammschacht ist nun umfangreich saniert worden. „Das bedeutet den Auftrag einer Dreifachbeschichtung zum Schutz des Bauwerkes.“ Auch erläutert der Geschäftsführer, dass es bisher nur einen Schacht gab und die Mitarbeiter mittels Leiter in den Keller gestiegen sind. „Nun haben wir ein kleines Gebäude erstellt und über eine Treppe geht’s in die Tiefe.“ Auch Pumpen und die Rohrleitungstechnik ist im Gesamten saniert worden. „Dies war dem Alter geschuldet, immerhin ist die Anlage über 45 Jahre alt.“

Den umfangreichen Sanierungsarbeiten liegt eine Zusammenarbeit und Zusammenspiel mehrerer Firmen zugrunde, beginnend mit der Firma AS Bau aus Hof für Tief- und Hochbau mit Erstellung des Gebäudes, der Firma Bauschutz aus Schwabach für den Auftrag der Beschichtung im Rohschlammschacht, der Firma enexso aus Helmbrechts, die für alle elektrischen Arbeiten verantwortlich zeichnet und das Ingenieurbüro Miller aus Nürnberg.

„Geplant war eine Bauzeit von neun Monaten, aber aufgrund Fachkräftemangel bei den Firmen kam es zu Zeitverzögerungen, sodass nun anderthalb Jahre zubuche schlagen“, berichtet Alexander Mosena und auch von dem Provisorium während der Bauarbeiten, dass dank pfiffiger Ingenieurskunst möglich war. „So konnten alle Werte auf der Kläranlage eingehalten werden“, betont Mosena und ergänzt, dass während der Bauarbeiten überirdisch gepumpt worden sei. Auch unterstreicht der Geschäftsführer die Wichtigkeit des Bauwerkes. „Durch die Förderung von Schlamm ist es uns möglich Strom zu erzeugen, dass wir immense Stromkosten einsparen können.“ Im Rahmen der Sanierung sind alle Sicherheitsstandards auf den neuesten Stand der Technik gebracht und moderne effiziente Pumpen eingebaut worden, die auch zur Stromkostenersparnis beitragen und zudem als wartungsarm gelten.

„Die Firma enexso wird eine intelligente Steuerungstechnik integrieren, sodass die Anlage fast automatisch laufen kann, was die Einsparung von Manpower bedeutet“, erklärt Alexander Mosena, der den Bereich der mechanischen Reinigung als zentralen Punkt der
Kläranlage bezeichnet. Die sieben Kommunen Helmbrechts, Schauenstein, Leupoldsgrün,Selbitz, Naila, Bad Steben und Issigau gehören den Abwasserverband Selbitztal an – und Kommunen sind gesetzlich verpflichtet, sich um die Abwasserreinigung zu kümmern.

Foto: Vor dem neuen Gebäude (von links) Betriebsleiter der Kläranlage, Frank Mahall, AVGeschäftsführer Alexander Mosena, der Betriebsleiter der Kanalabteilung, Sebastian Schmidt und Verbandsvorsteher vom Abwasserverband Selbitztal, der Selbitzer Bürgermeister Stefan Busch