veröffentlicht am 12.01.2016

Das Standesamt Berg ist Geschichte

Berg – Aus, vorbei das Standesamt Berg gibt es seit dem 1. Januar nicht mehr. Wohl aber können im Rathaus Berg weiterhin Eheschließungen durch den Bürgermeister vollzogen werden. Die vielfältigen Aufgaben des Standesamtes mit Beurkundungen von Eheschließungen, Lebenspartnerschaften, Sterbefällen und Geburten, Vaterschaftsanerkennungen, Kirchenaustritte, Namenserklärungen und die Fortführung der Register (Bücher) werden nun vom Standesamt Naila fort- und durchgeführt. Im Nailaer Standesamt arbeiten die Standesamtsleiterin Angelika Waldeck mit den Standesbeamtinnen Astrid Rohde und Carina Neupert. Bürgermeister Peter Rödel spricht von einer vertrauensvollen Ab- und Übergabe der umfänglichen Arbeiten und erklärt, dass mindestens zwei Standesbeamte beschäftigt werden müssen und diese mit regelmäßigen Besuch von Fortbildungsveranstaltungen. „Unsere beiden Standesbeamten Günter Bartsch und Michael Schulz gehen zum 31. Juli 2017 beziehungsweise 31. Dezember 2019 in den Ruhestand.“ Michael Schulz war 23 Jahre und 305 Tage (seit 1. März 1993) als Standesbeamter im Einsatz und Günter Bartsch gar 29 Jahre und 91 Tage (seit 1. Oktober 1987) – beachtliche Zeiten. Aber seit dem Neujahr sind diese hinfällig. Es gibt zwei Möglichkeiten der Übertragung und die Gemeinde Berg hat sich am 20. Juni 2016 für die „große Lösung“ entscheiden - mit der kompletten Aufgabenübertragung. Die Beurkundungen von Geburten und Sterbefällen werden wegen des Territorialprinzips von den Standesämtern vorgenommen zu deren Bezirk eine Klinik oder ein Altenheim gehört. „Das heißt Geburten und Sterbefälle bis auf wenige Ausnahmen bereits jetzt in Hof oder Naila beurkundet“, erklärt der Berger Standesbeamte Günter Bartsch. „So bleiben fast nur noch die Beurkundungen von Eheschließungen beziehungsweise die Begründung von Lebenspartnerschaften und bei uns gab es im Standesamt Berg im Jahr 2014 sieben Sterbefälle, zwölf Eheschließungen und zwei Namenserklärungen, keine Geburten. Weiter erklärte Günter Bartsch, dass mit ansteigendem Anteil ausländischer Bevölkerungsgruppen die Anforderungen an die Fach- und Rechtskenntnisse der Standesbeamten unter Berücksichtigung des internationalen Privatrechts wachsen. „Neben der ohnehin erforderlichen Zusatzausbildung müssen die Standesbeamten regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen besuchen, um den Anforderungen gerecht werden zu können.“ Er wusste, dass mit schwierigeren Fällen die großen Standesämter öfter konfrontiert sind und aus dem Erfahrungsschatz schöpfen können. „Dies ermöglicht eine schnellere Bearbeitung der einzelnen Fälle, was dem Bürger zugutekommt.“ Bürgermeister Peter Rödel wies darauf hin, dass trotz der Auflösung des Standesamtes Berg auch weiterhin Eheschließungen durchgeführt werden können. „Für die Bestellung einer Eheschließung bleibt weiterhin die übertragende Gemeinde, in unserem Fall Berg, zuständig und Eheschließungen können wie bisher im Trauungszimmer des Berger Rathauses vorgenommen werden, sie müssen nur beim Standesamt Naila beantragt und beurkundet werden. Die Leiterin des Nailaer Standesamtes Angelika Waldeck erinnerte, dass die Aufgabenerfüllung der Standesämter Geroldsgrün seit 2011 und seit Oktober 2015 der Verwaltungsgemeinschaft Lichtenberg-Issigau dem Standesamt Naila obliegen. Sie erzählt zudem, dass es immer wieder Anfragen zur Ahnenforschung aus der ganzen Welt gibt. „Vermehrt auch jüngere Leute betreiben Ahnenforschung und wollen die deutschen Wurzeln ihrer Vorfahren erforschen.“

Unser Bild zeigt vorn die Mitarbeiterinnen des Nailaer Standesamtes Carina Neupert, Leiterin Angelika Waldeck und Astrid Rohde und dahinter (von links) den Berger Standesbeamten Günter Bartsch, Nailaer Verwaltungsleiter Gunther Leupold und die Bürgermeister Frank Stumpf, Naila und Peter Rödel, Berg

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