veröffentlicht am 11.11.2023

Sudetendeutsche Landsmannschaft Naila/Ofr. „Versöhnen ja, vergessen nein“

Einen umfassenden Überblick über ein vielseitiges Veranstaltungsjahr der Sudetendeutschen Landsmannschaft gab Orts- und Bezirksvizeobmann Adolf Markus bei der Jahreshauptversammlung der SL Naila. Dabei konnte er auf große Fortschritte in der sudetendeutsch-tschechischen Zusammenarbeit, begünstigt durch die neue aufgeschlossene tschechische Regierung unter Staatspräsident Petr Pavel und Premierminister Petr Fiala hinweisen.

Nach der Totenehrung, im Besonderen für fünf im letzten Verbandsjahr verstorbene treue SL-Mitglieder, freute sich der Obmann über zwei neue Mitglieder Heidrun Zenk und Uwe Mildner. Er erwähnte die Betreuung und Besuche bei Krankheit und Jubiläen, durch Kontaktgespräche und Info-Schriften. 

In seinem Rückblick beleuchtete Markus einige wichtige Veranstaltungen. Am jährlichen Weltvertriebenen-Gedenktag sei es für die Sudetendeutsche Volksgruppe verpflichtend, neben den Verbrechen mitsamt dem Holocaust durch die Hitler-Nazis auch auf die millionenfachen Verbrechen durch Stalin und Benes, auf Leid und Traumatisierung der 15 Millionen deutschen Vertriebenen hinzuweisen und zu gedenken. Angesichts des Putin-Rußland-Krieges gegen das ukrainische Volk und des, durch den radikalen Islamismus gefährdeten Existenzrechts Israels, sei das jährliche 4. März- Gedenken für das Selbstbestimmungsrecht der Sudetendeutschen immer wieder mahnend aktuell.

Die SL-Veranstaltungen behinderten keinesfalls die Dialog- und Versöhnungsarbeit. Zunehmende eindrucksvolle Gesten des tschechischen Respekts vor den sudetendeutschen Opfern und des beiderseitigen Leids seien förderlich. Der Sudetendeutsche Tag 2023 mit erstmals offiziellen tschechischen Regierungsvertretern, der jährliche Brünner Lebens- und Friedensmarsch, gemeinsame Gedenken an Massaker- Gedenkstätten zeugten von gegenseitiger Vergangenheitsbewältigung deutscher und tschechischer dunkler Geschichtsphasen.

Den gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Zusammenhalt der demokratischen Länder zu stärken, sei lebensnotwendig geworden. Das Motto des Sudetentages "Schicksalsgemeinschaft Europa" bestätige unser Wirken für Völkerverständigung um des Friedens willen.

Mit unserer eigenen Geschichte ins Reine zu kommen, die Gesellschaft zusammenzuhalten, erfordere, auch unserer eigenen Opfer zu gedenken, gegen Vergessen und Geschichtsverfälschungen, konstatierte Markus. Er wies auf die intensive, erfolgreiche Arbeit der Sudeten- ührungskräfte bis hin zu den Verbandsgliederungen und dankte allen Mitarbeiter/Innen. Durch Sudetendeutsch-Tschechische-Kongresse, diplomatische Vertretungen und Dialoge, Museen und Partnerschaften sei die Sudetendeutsche Volksgruppe heimatpolitisch und kulturell nachhaltig gesellschaftlich eingebunden, schloss Obmann Adolf Markus seinen Bericht.

1. Bürgermeister Frank Stumpf griff in seinem Grußwort den Gedanken „Vergessen nein – Versöhnen ja“ auf. Er erinnerte an die großen Sudeten-Volkstumsnachmittage in Naila, bei denen hochrangige Politiker wie z.B. Posselt, Beckstein, Stamm oder die thüringische Präsidentin Lieberknecht Bekenntnisse zu Leid und Trauma durch Heimatvertreibungen abgaben. Informationen und beiderseitige Aufarbeitung seien heute notwendiger denn je angesichts der gefährdeten Sicherheitslage, bei uns und weltweit. Gerade der jungen Generation müssen die Zusammenhänge und notwendigen gesellschaftlichen Verhaltensweisen zu Stabilisierung der Demokratien vermittelt werden. 1. Bürgermeister Frank Stumpf bestärkte die SL-Mitglieder in ihrer wichtigen gesellschaftspolitischen Arbeit. 

Nach Kassenbericht und Entlastung der SL-Vorstandschaft diskutierten die Mitglieder Flucht und Vertreibung 1945/46 aus den deutschen Ostgebieten im Vergleich zu heutigen Fluchtbewegungen.

Die Nachwahl für den verstorbenen Kassier Andreas Schiller fiel auf Simone Buckreus als neue SL-Kassiererin.

Für langjährige SL-Mitgliedschaft wurden geehrt:
Pfr. Msg. Herbert Hautmann für 55 Jahre, Kriemhild Zeh für 45 Jahre, Robert Markus und Michael Quecke für 35 Jahre, Jürgen Nowakowitz für 10 Jahre.

Foto: vorne v.li: Jürgen Nowakowitz, Kriemhild Zeh, Robert Markus, hinten v. ji: Michael Quecke, Obmann Adolf Markus, 1. Bürgermeister Frank Stumpf.

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